Zu Besuch auf der Mitmach-Baustelle
Noch bevor es losging bekamen alle Helme, Westen und Handschuhe. So sahen wir den Bauarbeitern schonmal sehr ähnlich.
Um zu wissen, wo das Haus stehen soll, haben die Kinder den Grundriss des Dachstuhls mit einer Kelle nachgezeichnet. So wussten alle, dass dort die erste Mauersteinreihe gebaut werden muss. An einer Stelle mussten sie besonders aufmerksam sein. Denn dort, wo die Türe sein soll, wird nicht gemauert. Auch für die Fenster wurde ein Loch gelassen.
Natürlich wurde unser Haus aus richtigen Ziegelsteinen gebaut. Damit sie auch gut zusammen halten, haben die Kinder aus Wasser und Sand Mörtel angemischt. Der Mörtel wurde dann gleichmäßig mit einer Kelle auf den Steinen verteilt und glatt gestrichen. Danach kam etwas versetzt die nächste Steinreihe.
„Wenn du mörtelst, kann ich steinen.“
Nachdem die Mauern sicher standen, kam das Richtfest. So wird es genannt, wenn der Dachstuhl auf das fertig gemauerte Haus kommt. Dieser wird dann mit einem bunten Kranz geschmückt. So weiß jeder, dass es nicht mehr lange dauert und das Haus bald fertig ist.
„Schade, dass die das Haus erst schön machen und dann nehmen sie die Blumen wieder weg.“
Dann ging es endlich ans Dach decken. Die Dachpfannen wurden nacheinander auf den Dachstuhl gelegt. Wenn man genauer hinsieht, kann man entdecken, dass die Pfannen eine kleine Nut haben. Genau in diese wird eine neue Dachpfanne gelegt. Sie geben sich Stabilität und halten das Dach zusammen.
Auf einer Baustelle gibt man besonders auf sich und die anderen acht. Die Kinder haben sich gegenseitig unterstützt und haben gesehen, wenn jemand Hilfe braucht. Wenn Steine zu schwer wurden, haben sie sich das Tragen geteilt. Wenn Schubkarren umfielen, haben sie sich geholfen sie wieder aufzustellen. Schwere Eimer wurden gemeinsam getragen. War jemand zu klein, um aufs Dach zu gelangen, waren größere Kinder da um zu helfen. Die Kinder haben sich gegenseitig gelobt und waren manchmal sogar selbst erstaunt, was andere so können. Der Zusammenhalt der Gruppe war merklich da und jeder konnte von den einzelnen Stärken profitieren. So entstand ganz von allein eine Dynamik, in der jeder seinen Platz hatte.